Normalerweise werden Upcycling-Produkte von Privatpersonen für den Eigengebrauch oder von Unternehmen für den Weiterverkauf hergestellt. Dass sich allerdings ein Großkonzern entschließt, ein Upcycling-Projekt zugunsten der eigenen Mitarbeiter zu starten, ist eine echte Besonderheit – genau das hat die BASF, der nach eigenen Angaben weltweit größte Chemiekonzern mit Hauptsitz in Deutschland, sich vorgenommen. Eines der Werke produziert im belgischen Antwerpen und beschäftigt dort ca. 3.500 Mitarbeiter. Diese tragen bei ihrer Arbeit spezielle Arbeitskleidung aus strapazierfähigen Funktionsmaterialien, die höchsten Sicherheitsstandards entspricht, sehr robust, flammhemmend und antistatisch ist und eine sehr hohe mechanische Festigkeit hat. Allerdings hat diese Schutzkleidung einen Haken: Sie lässt sich nicht wie normale Textilien recyceln. Abgetragene Kleidungstücke mussten daher bisher aufgrund ihrer Beschaffenheit als Abfall entsorgt werden.

So hatte die BASF die Idee, aus der ausgedienten Arbeitskleidung neue Arbeitsrucksäcke zu produzieren, die aus dem gleichen hochwertigen Gewebe bestehen. In einer Kooperation mit Vaude Professional – Experte für nachhaltige, textile Sonderanfertigungen, Mitarbeiterausstattung und Corporate Wear – wurde eine effektive Lösung entwickelt: Das Ergebnis sind zwei Rucksackmodelle, die sich ideal für das sichere Arbeiten in Chemieanlagen eignen. Zudem werden auf diese Weise mehrere Probleme auf einen Schlag gelöst: Abfallvermeidung sowie die Bereitstellung einer funktionellen, robusten Ausrüstung, die keine neuen Ressourcen verbraucht – echtes Upcycling also. „Mit diesem Projekt demonstrieren wir, was es bedeutet, nachhaltiger zu sein“, erklärt Steven Elseviers, Prozessmanager bei BASF Antwerpen.

Um das Projekt zu realisieren, galt es für das Team von Vaude Professional, die zum Teil stark verschlissene Arbeitskleidung in den Konfektionsgrößen S bis XXL aufzubereiten und für die Herstellung neuer Produkte nutzbar zu machen. „Unsere langjährige Erfahrung in der Herstellung nachhaltiger Produkte ermöglicht es uns, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Wir sind stolz darauf, dass wir durch unsere Arbeit einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten können“, so Renate Ebi, Leitung bei Vaude Professional. Im Rahmen der nachhaltigen Transformation engagiert sich Vaude seit vielen Jahren, gemeinsam mit der Fair Wear Foundation, für hohe Sozialstandards, gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne in der weltweiten Lieferkette. Daher fand die Produktion der Upcyling-Rucksackmodelle in einer Fair Wear-auditierten Produktionsstätte in Portugal statt.

Letztendlich konnte Vaude Professional zwei Rucksackmodelle entwickeln, die ideal auf die Bedürfnisse der BASF-Mitarbeiter abgestimmt sind: einen 15 l-Rucksack und einen Kordelzugbeutel. Der Rucksack ist mit einem Laptopfach, einem gepolsterten Rückenteil, gepolsterten Schultergurten und einer übersichtlichen Innenaufteilung ausgestattet, während der Kordelzugbeutel mit einer zusätzlichen Schutzabdeckung punktet und v.a. dem Transport der notwendigen Atemschutzmasken dient. Zudem wurden die Modelle mit BASF- und Vaude-Branding sowie dem Slogan „for a sustainable future“ bestickt.

„Es erfüllt uns mit großer Freude und Stolz, wenn wir sehen, wie unsere eigene ausgediente Arbeitskleidung in praktische Rucksäcke verwandelt wird“, resümiert Lotte Adriaenssens, Safety Referent und Support bei BASF Antwerpen.

// Helen Lorenz

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www.vaude.com

Bildquelle: Vaude Professional