
Individualisierung
Der Schweizer Schreibgerätehersteller Prodir möchte, dass seine Kugelschreiber ein Markenerlebnis bieten, das die Menschen über den Tastsinn emotional erreicht. Nun bietet er die Möglichkeit an, den Schaft eines seiner Modelle mit individuell gestalteten Reliefs zu schmücken.
Wer einen QS00 von Prodir in die Hand nimmt, spürt sofort die Oberfläche. Jede Linie, jede Vertiefung des individuellen Reliefs trägt zur Markenwahrnehmung bei. „Ein Werbekugelschreiber sollte ein Markenerlebnis erzeugen. Er soll ein Produkt sein, das in der Hand liegt, ertastet wird und dadurch eine stärkere Verbindung zur Marke schafft“, erklärt Florian Seidenberg, Geschäftsführer bei Prodir. „Wir haben erkannt, dass klassische Veredelungen wie Druck oder Lasergravur zwar visuell wirken, aber sensorisch limitiert sind.“
Daran wollte die Schweizer Marke aus Lamone, unweit von Lugano, etwas ändern. Die Lösung: ein Relief, das man nicht nur sieht, sondern auch fühlt. Es wird nicht nachträglich aufgebracht, sondern im Spritzguss als Teil des Materials direkt ins Gehäuse integriert, was die Individualisierung besonders langlebig und robust macht.
Damit, dass für jeden Kunden ein spezifisches Werkzeug gebaut wird, setzt Prodir neue Maßstäbe in der Werbeartikelbranche. Diese Individualität hebt den QS00 deutlich von Standardprodukten ab. Für Seidenberg liegen die Vorteile für werbende Unternehmen wortwörtlich auf der Hand: „Eine taktile, individuelle Oberfläche vermittelt hohe Wertigkeit, Liebe zum Detail und signalisiert, dass die Marke etwas Besonderes bietet statt anonymer Massenware.“
Ein kundenspezifisches Spritzgusswerkzeug baut man jedoch nicht für Kleinserien. Daher liegt die Mindestabnahmemenge bei 10.000 Stück. Technisch ist bei der Umsetzung der Hoch- oder Tiefreliefs vieles möglich, solange es sauber ausformbar bleibt. Die Muster, Logos oder Produktmotive sollten nicht zu fein oder zu eng gestaltet sein. „Sie kommen besonders gut zur Geltung, wenn sie klar, nicht zu filigran und gut proportioniert sind. Insbesondere geometrische Muster, Linien oder wiederkehrende Strukturen erzeugen eine angenehme Haptik“, weiß der Prodir-Geschäftsführer.

Produktbezogene Texturen, wie hier die Nachahmung des Wollstricks von Kae, erzielen besonders gute Effekte mit dem Relief.
Die Grenze der Relieftiefe liegt bei maximal 0,15 mm. Die Werkzeuge werden ebenso wie die Kugelschreiber unter hohen Qualitätsstandards von Prodir selbst in der Schweiz produziert. Wenn sich interessierte Kunden mit einer Idee an ihre Werbeartikelhändler oder direkt an Prodir wenden, prüfen die Designer:innen und Techniker:innen dort, was technisch machbar ist, und schlagen gegebenenfalls Varianten vor. Nach der Freigabe eines 2D-Layouts beginnt Prodir mit der Produktion.
Werbung mit Profil
Zur Goodyear-Werbekampagne für den Reifen Eagle F1 Asymmetric 6 hat Prodir einen Kugelschreiber mit passendem Reifenprofil umgesetzt. Entstanden ist ein Stift, der Marke und Produkt auf gelungene Weise sowohl optisch als auch haptisch verbindet. Aus dem Projekt zieht Stiftexperte Seidenberg den Schluss: „Gerade produktbezogene Texturen können einen großen Effekt erzielen.“
Da die Reliefs ein besonderes haptisches Erlebnis bieten, bewirbt Prodir den QS00 mit dem Slogan „Haptik ist die neue Optik“. Florian Seidenberg erklärt, was damit gemeint ist: „Die Wahrnehmung über den Tastsinn ist ebenso wichtig wie das Sehen eines Logos oder Designs. Eine Marke gewinnt an Differenzierung, wenn sie nicht nur das Auge anspricht, sondern auch die Haptik. Der Tastsinn ergänzt den visuellen Eindruck. Ein Relief kann bewirken, dass man das Produkt länger in der Hand hält, genauer untersucht und sich besser erinnert. Durch das Relief, die Struktur und das Material wird ein Produkt nicht nur wahrgenommen, sondern erlebt. Die Sinneswahrnehmung holt den Kunden emotional ab, was Vertrauen und Markenbindung verstärken kann.“
Mit den individuellen Reliefs für den QS00 zeigt Prodir, was seine Philosophie „Think, feel, write“ in der Praxis bedeutet: Neue Ideen für eine haptisches Schreiberlebnis werden konsequent umgesetzt.
// Andreas J. Haller
Bildquelle: Prodir










