
Bis zu 16 Kollektionen wirft der Fast Fashion-Gigant H&M jedes Jahr auf den Markt, bei Inditex sind es sogar 24. Dieser Turnaround ist jedoch schon fast niedlich, vergleicht man ihn mit Ultra-Fast-Fashion-Anbietern: Bis zu 1.000 neue Designs erscheinen allein bei Shein – pro Tag. Angefeuert von Billigstpreisen und einem aggressiven Social Media-Marketing produzieren im Auftrag der Plattform Hunderte von Kleinstbetrieben unter häufig gruseligen Bedingungen ein geschätztes Volumen von täglich 5.000 t Waren, die per Luftfracht verschickt werden.
Diese Wegwerf-Kleidung verursacht am Ende ihres kurzen Zyklus nochmal große Probleme. Erst Anfang Januar ging der riesige Kantamanto-Markt im ghanaischen Accra, wo jede Woche geschätzte 15 Mio. Altkleider aus dem globalen Norden landen, in Flammen auf. Die Folgen von Fast Fashion sind jedoch nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für werbende Unternehmen verheerend.
Doch ein Umdenken findet statt. In der Textilbranche vollziehen viele Unternehmen inzwischen einen Paradigmenwechsel: weg vom Fast Forward-Prinzip, hin zu einem mehr auf Langfristigkeit ausgerichteten Handeln. Das gilt auch für den Bereich der Promotional Textiles. Viele Anbieter haben dort inzwischen der Wegwerfmode den Kampf angesagt, machen aus alten Teppichen oder ausrangierten Arbeitsklamotten schicke neue Hosen und Pullover, verwenden recycelte Materialien oder Stoffreste für ihre Kreationen, bieten einen Reparatur- oder Ausbesserungsservice an und stellen langlebige Kollektionen zusammen, die jenseits modischer Trends gut funktionieren, statt einzelne, selten gekaufte Stücke ins Schaufenster zu stellen.
Dass das ausgesprochen modisch, kleidsam und im positiven Sinne werbewirksam ist, stellt die FACThibition auf der HAPTICA® live ‘25 unter Beweis – mit Texten, Bildern und Videos sowie Produktbeispielen für Slow Fashion.
Grund genug, im Messerundgang mal etwas langsamer zu machen, und sich Zeit zu nehmen, Fakten zum Fußabdruck der Textilindustrie und positive Beispiele als Gegenpol zum Fast Fashion-Business kennenzulernen.
Bildquelle: Thomas Gebhard, © WA Media; Kingly; Fristads